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Album-Review: Red Hot Chili Peppers – Unlimited Love

Unlimited Love ist grundsätzlich das, was man erwartet, wenn man sich ein Red Hot Chili Peppers-Album anhört – nicht mehr und nicht weniger. Trotz der überlangen Tracklist (ich dachte über diese Phase der Chili Peppers wären wir weit hinaus), Production ohne Persönlichkeit und Bumms (juhu, Rick Rubin ist zurück) und fehlender Highlights (zumindest kommen die nicht annähernd an die Höhepunkte vergangener Alben heran), ist Unlimited Love ganz gut.
Wie ebenfalls zu erwarten war, ist es ein vorhersehbares Album mit einigen musikalischen Überraschungen, die an der einen Stelle funktionieren (Aquatic Mouth Dance, These Are the Ways, Bastards of Light, White Braids & Pillow Chair, The Heavy Wing) und an anderen Stellen nicht (The Great Apes, One Way Traffic, The Heavy Wing, den Rest habe ich vergessen). Textlich ist Anthony Kiedis wieder einmal deutlich näher am Wahnsinn als am Genius (Black Summer, Here Ever After, Poster Child etc.), entweder an Schwachsinn oder an Trivialität kaum zu übertreffen. Wenn ich mir ein Red Hot Chili Peppers-Album anhöre, gehört dies allerdings zu den Dingen auf die ich a) vorbereitet bin und auf die ich b) nicht achte, solange die Band im Hintergrund etwas Schönes auf die Beine stellt. Auf Unlimited Love ist das zum Glück öfter der Fall, wie man es gewohnt ist von Ikone Flea, dem wiedergekehrten John Frusciante und dem großartigen Chad Smith, der auf den RHCP-Studioaufnahmen fast nie so überzeugen darf wie er live oder in anderen Projekten zu überzeugen weiß. Trotzdem kann Unlimited Love auch von der rein instrumentellen Seite nicht vollends von sich überzeugen. Besonders gegen Ende, wenn man bereits einiges an Zeit mit dem besonderen, aber eben auch unter'm Strich eintönigen Sound der Chili Peppers verbracht hat, scheinen die Songs ineinander zu einem einzigen Knäuel zu verschmelzen. Es sind zu viele, manchmal auch zu lang ausgedehnte Tracks, von denen sowieso nicht alle auf das Hauptlalbum hätten kommen müssen (ich glaube die Band hat noch nie von Bonus Tracks gehört) – ein Problem, dass RHCP auf so vielen Alben in unterschiedlichem Ausmaß immer wieder hatten.
Nun gut, meine Review hört sich jetzt schon übermäßig negativ an, also beende ich das Ganze an dieser Stelle. Wie bereits gesagt, Unlimited Love ist immer noch ganz gut. Aber ganz gut ist zumeist gleichbedeutend mit sporadisch langweiligem Mittelmaß.

6 / 10

Standouts: "Black Summer"; "Aquatic Mouth Dance"
weitere Highlights: "Here Ever After"; "These Are the Ways"; "Poster Child"