Album-Review: King Gizzard & The Lizard Wizard – Made in Timeland
Auch einige wirklich interessante Passagen können nicht über den ursprünglichen Ansatz dieses Projekts hinwegtäuschen; Made in Timeland begann als Musik für Konzertpausen. Dafür und vor allem für einen Club wären die entstandenen zwei Songs mit einer Laufzeit von je 15 Minuten tatsächlich sehr geeignet, am besten gleichzeitig mit Drogen konsumiert. Für das Hören von zu Hause als neunzehntes Studioalbum von King Gizzard & The Lizard Wizard, irren sie jedoch zu viel umher; von Idee zu Idee ohne erkennbare Struktur. Gleichzeitig sind die einzelnen Puzzleteile qualitativ wechselhaft. Manchmal, besonders am Anfang und Ende von Smoke & Mirrors, liefern King Gizzard großartige, sehr experimentelle Passagen, die teilweise mit Rap-Strophen von Ambrose Kenny-Smith gespickt sind. Diese Ideen wird die Band hoffentlich in zukünftigen Projekten weiterdenken. Diese einzelnen Momente sind die Rettung für Made in Timeland, können aber trotzdem nicht die Inkonsistenz kaschieren oder das Ganze zu einem wirklich guten Album machen. Insgesamt ist Made in Timeland also mehr ein Gimmick für Fans als ein neunzehntes, vollwertiges Mitglied der King Gizzard-Diskographie. Glücklicherweise sieht das die Band selbst genauso. Made in Timeland wurde darum, nachdem man sich alle Mühe gab den unglaublichen Hype der Fanbase zurückzudrehen, nur in physischer Form veröffentlicht. Das ergibt zwar für den Release und die erste Zeit danach Sinn, früher oder später wird das Album aber hoffentlich auch seinen Weg auf die herkömmlichen Streamingdienste finden.
6 / 10
Highlight: "Smoke & Mirrors"