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Album-Review: Toro y Moi – MAHAL

MAHAL ist ein sehr konstantest, geerdetes aber psychedelisches Album, auf dem Chaz Bundick – die Ein-Mann-Armee hinter dem Interpretennamen Toro y Moi – erstmals das Augenmerk auf eine Live-Band-Performance legt. Er erreicht damit genau, worauf das abgezielt hat: ein organisches, manchmal sogar rockiges Jam-Feeling (The MediumForeplay und Clarity) ergänzend zu dem bekannten, smoothen Neo-Psych-Sound von Toro y Moi, der besonders auf Foreplay und Deja Vu in voller Farbenpracht aufblüht.
Thematisch bezieht Bundick seine Texte erneut auf junge Generationen und den größer werdenden generational divide in Bezug auf den sozialen Wandel durch Digitalisierung. In diesem weiten Kontext gibt es humoristisch, bewegend, optimistisch und pessimistisch gestimmte Tracks. 
Es tut sich kein wirklicher Standout-Track auf MAHAL hervor, der auf so etwas wie einer Jahresendliste mit den besten Songs 2022 landen könnte. Stattdessen hat jedes Stück seinen Platz in einem fantastisch fließenden Projekt, dass besonders am Ende besser und besser wird. Damit möchte nicht gesagt sein, dass es keine individuellen Highlights oder einprägsame Melodien auf MAHAL gibt – das Gegenteil ist eher der Fall. Aber am Ende ist MAHAL vor allem ein Album mit dem man viben (also einer bestimmten Stimmung nachgehen) kann; ein Album, das perfekt dazu geeignet ist einen durch den Alltag, den Sommer zu begleiten. Toro y Moi macht keine Aufmerksamkeit verlangende Musik. Er macht Mucke.

8 / 10

Anspieltipps: "Deja Vu" (29:15); "Millenium" (34:43); "Postman" (10:03)
weitere Highlights: "Way Too Hot"; "Days in Love"; "Goes By So Fast"


Tracklist und Ratings
  1. The Medium | 75
  2. Goes By So Fast | 80
  3. Magazine | 80
  4. Postman | 85
  5. The Loop 85
  6. Last Year | 80
  7. Mississippi 70
  8. Clarity | 70
  9. Foreplay | 75
  10. Déjà Vu | 85
  11. Way Too Hot | 80
  12. Millennium | 80
  13. Days in Love | 80